Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Mitglieder und Freunde von Vision Zero,
wie laden Sie herzlich ein, zu unserem diesjährigen Vision Zero Summit, der am 10./11. Juni in Berlin stattfinden wird und auf dem wir wieder gemeinsam darüber diskutieren wollen, welche Fortschritte in Prävention und Früherkennung von Krebserkrankungen gemacht wurden, und welche enormen Möglichkeiten sich durch moderne Präzisionsdiagnostik und innovative Therapiekonzepte im Kampf gegen Krebs ergeben. Wir setzen uns mit allem Nachdruck dafür ein, die Zahl der vermeidbaren, krebsbedingten Todesfälle gegen Null zu bringen.
Deshalb wollen auf unserem Kongress in Berlin darüber diskutieren, wo wir noch erfolgreicher sein können, und wie wir gemeinsam dem Krebs „die rote Karte“ zeigen können. Denn rund 500.000 Krebsneuerkrankungen p.a. verstehen wir als klaren Auftrag, uns mit Nachdruck für eine „Vision Zero“ einzusetzen - im Einklang mit der grundlegende Idee des von Frau Ursula von der Leyen vorgestellten „European Beating Cancer Plan“, der das Versprechen enthält, dass die Politik im Kampf gegen Krebs nichts unversucht lassen wird.
Zur Erinnerung: die Vision Zero hat eindrucksvolle Vorbilder in den Bereichen Arbeitsschutz, Straßenverkehr und Luftfahrt. In diesen Lebensbereichen bestanden ähnlich komplexe Herausforderungen wie in der Krebsmedizin, um die große Zahl von Todesfällen konsequent Richtung Null zu bringen. So gelang es mit einer Vielzahl von großen und kleinen Schritten innerhalb von wenigen Jahrzehnten unmögliches möglich zu machen und die Zahl der Verkehrstoten seit Anfang der 70er Jahre bis heute um mehr als 90 % zu senken.
Diese Vorbilder geben uns Mut und Überzeugung, dass wir auch in der Onkologie erfolgreich sein können – wenn wir es nur wollen. Um Krebs zu verhindern, müssen wir deshalb die vorhandenen Kräfte bündeln, und kooperativ und vertrauensvoll zwischen Forschung, Klinik, Verbänden, Institutionen und forschender Industrie und v.a. mit Patienten und ihren Verbänden zusammenarbeiten. Denn nur gemeinsam können wir dem Krebs die „rote Karte“ zeigen.
Die vor 5 Jahren ins Leben gerufene „Nationale Dekade gegen Krebs“, dessen aktiver Unterstützer Vision Zero von Anfang ist, hat bereits viel erreicht, um das Thema Krebs nachdrücklich im Bewusstsein aller Beteiligten zu verankern und eine große Zahl von Projekten und konkreten Maßnahmen zu initiieren. Zahlreiche Menschen arbeiten in Deutschland mit großem Engagement und Herzblut gegen Krebs: an den Universitäten, in Forschungseinrichtungen, in Patientenorganisationen, in gemeinnützigen Organisationen und Ministerien. Viele Maßnahmen sind am Start, trotzdem müssen wir uns immer wieder die Frage stellen, ob das reicht. Stimmt die Schlagzahl? Warum brauchen wir für die Einführung kluger Präventionskonzepte, die im europäischen Ausland nachhaltige Wirkung zeigen so lange?
Eine einfache aber erstaunlich unbequeme Wahrheit ist: Vorbeugen ist besser als heilen! Das gilt in ganz besonderer Weise in der Onkologie, wo wir nach Berechnungen des Deutschen Krebsforschungszentrum Heidelberg bis zu 50 % der Krebsneuerkrankungen durch Prävention vermeiden könnten, vor allem auch durch die Einrichtung eines nationalen Krebspräventionszentrums.
So wie in den erfolgreichen Vision Zero-Ansätzen in anderen Lebensbereichen kann unserem Land auch in der Krebsmedizin ein Schwenk vom hinterherlaufenden Reparaturbetrieb zu mehr und besserer Prävention, Vorsorge und Früherkennung gelingen. Wir müssen der Verhinderung, frühen Entdeckung und Interzeption entstehender Krebserkrankungen ein noch größeres Gewicht beimessen. Es gibt zahlreiche Handlungsoptionen zur zeitnahen Umsetzung von Maßnahmen mit bekannter Wirksamkeit, mit denen wir viel menschliches Leid und hohe volkswirtschaftliche Folgekosten durch Krebserkrankungen vermeiden könnten. Solche Programme verdienen unsere volle Unterstützung.
Vision Zero heißt deshalb: jeden Stein herumdrehen, die Digitalisierung des Gesundheitswesens vorantreiben, Patienten konsequent in den Mittelpunkt unseres Handelns stellen und auf der Basis des gegenseitigen Respektes alle Kräfte im Kampf gegen Krebs bündeln.
MEHR...